Rezensionen

Zu meinem Buch "Nach Lektüre vernichten"

Deutschlandradio

In der Rubrik "Kurz und kritisch" - urteilt das Deutschlandradio am 9. Mai über mein Buch "Nach Lektüre vernichten": "Was für ein Schreck: Die Sozialdemokraten haben die Wahl gewonnen! Es ist Herbst 1969, als das Unfassbare geschieht, und konservative Kreise aus CDU und CSU fürchten sogleich: Die Sozen werden die Bundesrepublik an die Sowjetunion ausliefern. Um das zu verhindern, gründen die Unionsparteien einen eigenen Geheimdienst. Denn dem BND wollen sie nicht mehr recht trauen - den hatte schließlich die neue Regierung übernommen.
Die illustren Namen hinter dem so genannten "Kleinen Dienst": Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg - nicht der spätere Fälscher einer Doktorarbeit, sondern sein Großvater -, Kurt Georg Kiesinger, Franz-Josef Strauß. Die Empfänger der Berichte: Neben konservativen Politikern auch etliche Journalisten der Springer-Presse.
Die Historikerin Stefanie Waske hat tausende Aktenseiten durchgearbeitet, viele davon bislang unter Verschluss. Entstanden ist eine flüssig geschrieben und spannend zu lesende Geschichte des Misstrauens im Kalten Krieg. Und das ist mehr als eine gelegentlich absurde Episode der deutschen Nachkriegszeit: Es ist die stets aktuelle Mahnung, sich selbst und die eigene Partei nicht für wichtiger zu halten als den demokratischen Rechtsstaat." [Nachhören]

Forum Zeitgeschichte

Wer mein Gespräch mit Joachim Hagen, Redakteur bei NDR-Info und Spezialist in Sachen internationaler Terrorismus, verpasst hat, kann dieses jetzt in der Mediathek des Senders nachhören.
Die Sendung lief am Samstag 8. Juni, 19.20 Uhr, im Forum Zeitgeschichte im NDR-Info. Besonders interessant ist dabei ein historisches Ton-Dokument: Zu hören ist die Rede des CSU-Politikers Karl Theodor zu Guttenbergs im Bundestag Ende Mai 1970, wo er vor der neuen Ostpolitik Willy Brandts warnt.

 

Der Tagesspiegel rezensiert mein Buch "Nach Lektüre vernichten"


Hannes Schwenger - Literaturwissenschaftler, Publizist und Schriftsteller - stellt ausführlich im Tagesspiegel den Nachrichtendienst der CDU/CSU vor. Er schreibt: "Die Rede ist von einem geheimen Nachrichtendienst der beiden Parteien, dessen Wirken zumindest diese Frage beantworten kann, auch wenn noch einige brisante Details in gesperrten Akten des Archivs für christlich-demokratische Politik in St.Augustin schlummern.
Die Korrespondenz der beiden „Väter“ des Dienstes, Karl Theodor zu Guttenberg und Hans Christoph von Stauffenberg, kreist nämlich von Anfang an um die Sorge, Willy Brandts ostpolitisches Projekt eines „Wandels durch Annäherung“ bedeute die „Unterwerfung der Bundesrepublik unter den sowjetischen Machtwillen“. Mit diesen Worten hat zu Guttenberg – der Großvater des Ex-Verteidigungsministers – noch in seiner letzten Bundestagsrede 1970 seine Befürchtungen zu den Ostverträgen wiederholt, die von seinem und Stauffenbergs Nachrichtendienst ständig genährt wurden. Kein Wunder, dass dieser Dienst für Egon Bahr, den Architekten der
Ostverträge, „der größte Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik“ ist. [mehr lesen]

Portal für Politikwissenschaften

Dr. Wilhelm Knelangen, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Kiel, urteilt: "Die Arbeit ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr die Politikwissenschaft von akribischer archivalischer Arbeit profitieren kann." [mehr]

Wo war der Einfluss des Stauffenberg-Dienstes?

Rezensentin Lerke von Saalfeld bemerkt am 15. April 2013 im SWR2 zu meinem Buch "Nach Lektüre vernichten, Der geheime Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg": "Die Autorin hat ungeheuer viel Material zusammengetragen über dieses Kuriosum, aber welchen Einfluss der Stauffenberg Dienst nun tatsächlich auf die bundesrepublikanische Politik gehabt hat, diese Antwort bleibt sie schuldig." Welchen Einfluss Geheimdienstinformationen auf politisches Handeln haben, lässt sich jedoch nur in wenigen Fällen nachweisen. Wer kann wissen, welche Berichte einen Politiker tatsächlich zu einer Richtungsänderung bewegt haben? Zudem waren CDU und CSU damals in der Opposition, ihre Aufgabe war die Kritik der Regierung, was sie in Parlament und Publizistik intensiv tat. Ihr parlamentarisch schärfstes Mittel war ein Misstrauensantrag gegenüber dem Bundeskanzler. Genau dies ist passiert, wozu die Berichte des Stauffenberg-Dienstes sicher auch beitrugen: Sie untermauerten die These, dass Willy Brandt und Egon Bahr in Moskau anderes beschlossen hätten als öffentlich behauptet. Erst nachdem Unionspolitiker Einblick in die offiziellen Protokolle bekamen, war der Weg für die Ostverträge frei, indem sich CDU und CSU enthielten.

 

Olle Kamellen?

Alles schon bekannt, der CDU/CSU-Nachrichtendienst, findet FAZ-Kritiker Rainer Blasius. Er schrieb am 15. April 2013 auf Seite 8: "Wer das Buch gelesen hat, dem wird eher der Dramenmeister aus Stratford einfallen: "Viel Lärm um nichts", allenfalls um wenig. Denn Stefanie Waske bietet - spannend geschrieben - meist olle Kamellen aus jener Zeit, als die Union 1969 die Macht verlor und für 13 Jahre auch auf den Informationsdienst von Hans-Christoph von Stauffenberg angewiesen war." Darauf reagiert das Rezensions-Portal Perlentaucher mit der Einschätzung: "Rainer Blasius kann kein Interesse aufbringen für den geheimen Nachrichtendienst, dessen sich die CDU und CSU nach dem Machtverlust 1969 bedienten. Er tut die Informationen, die Stefanie Waske in ihrem Buch versammelt, als "olle Kamellen" ab, da ja schon Spiegel und Konkret Anfang der achtziger Jahre über dieses Geheimdienstnetz der CSU berichtet hätten." Der Autor findet die Kritik "unsachlich".
In der Tat haben diese Medien schon berichtet, was das Buch nicht verschweigt, im Gegenteil. Doch warum soll es keine historische Aufarbeitung mit umfangreichem neuem Quellenmaterial geben? Warum kein anderer Blick auf die Biografien der handelnden Personen geworfen werden? Aus meiner Sicht ist das legitim und notwendig.

WDR3

In der WDR 3 Sendung "Gutenbergs Welt" wurde mein Buch vorgestellt. Thema war das "Gesicht des Krieges" - in meinem Fall ging es natürlich um den Kalten Krieg. Dazu sprach ich mit dem Redakteur Christian Möller, warum CDU und CSU glaubten, sie müssten 1969 einen eigenen Nachrichtendienst gründen. Nachzuhören ist die sehr interessante Sendung unter http://www.wdr3.de/literatur/dasgesichtdeskrieges100.html.

konkret

Im ihrer April-Ausgabe stellt das Magazin "Nach Lektüre vernichten" als Buch des Monats vor. Rezensent Werner Heine blickt zurück auf die Langemann-Affäre, die ausgelöst wurde von den Veröffentlichungen im konkret-Verlag 1982. Die Hintergründe habe die Autorin nun 30 Jahre danach in den Archiven nachrecherchiert - "fleißig" und "sorgfältig", wie er findet. [mehr]

H-Soz-u-Kult

Dominik Rigoll vom Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena rezensiert unter der Überschrift "Staats- und Verfassungsschutz in der Bundesrepublik" Josef Foschepoths Buch "Überwachtes Deutschland. Post- und Telefonüberwachung in der alten Bundesrepublik" zusammen mit meinem Buch. Er schreibt: "Auch bei Stefanie Waskes Buch über einen Nachrichtendienst, der im Auftrag der CDU/CSU die Neue Ostpolitik zu torpedieren versuchte und in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre einem globalen Netzwerk zur „Befreiung vom Kommunismus“ (Bernd Stöver) angehörte, ist zu hoffen, dass es den Anstoß für weitere Studien gibt." Und fragt sich: "Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis sich ein Historiker und eine Politikwissenschaftlerin zweier Tatbestände annahmen, von denen in der bundesdeutschen Presse aller Geheimhaltung zum Trotz immer mal wieder die Rede war? Warum beließen es Zeitungen und Magazine wie der „Spiegel“ bei einer punktuellen Skandalisierung, während über den ostdeutschen Staatsschutz vergleichsweise kontinuierlich berichtet wurde? Und warum nahm auch die Zeitgeschichtsschreibung die kursorischen Hinweise jahrelang nicht zum Anlass, genauer nachzubohren? Haben wir es hier möglicherweise mit einer Folge des informationspolitischen Mainstreamings im Kalten Krieg zu tun?" [mehr]

Deutschlandfunk

In der Sendereihe "Andruck" stellt der Deutschlandfunk mein Buch am 8. April vor. Rezensent Paul Stänner urteilt: "Stefanie Waske hat, obwohl eine Dissertation der Ausgangspunkt des Buches war, keinen trockenen historischen Text geschrieben. Sie schreibt im Präsens, so als verfolge sie einen aktuellen Skandal, sie beschreibt die Personen, ihre Eigenarten und ihre Lebensläufe so prall und gegenwärtig, dass man erwartet, die handelnden Figuren abends noch in der Tagesschau zu sehen. Diese Lebendigkeit wirkt auf den Leser, obwohl es den Nachrichtendienst schon lange nicht mehr gibt." [Mehr lesen und hören]


Lesart Spezial



Autor Stephan Hebel (von links), Moderator Korbinian Frenzel
und Stefanie Waske. Foto: Peter Kolling/Proust wörter + töne

"Machtspiele der Politik - Beispiel CDU" - dazu veranstaltete das Deutschlandradio Kultur in der Reihe Lesart Spezial am 19. März 2013 eine Diskussionsveranstaltung im Grillo-Theater in Essen. Dort habe ich mein Buch "Nach Lektüre vernichten!" vorgestellt. Neben mir sprach der Journalist Stephan Hebel über sein Buch "Mutter Blamage. Warum die Nation Angela Merkel und ihre Politik nicht braucht". Die Moderation übernahm Korbinian Frenzel (Deutschlandradio Kultur). Unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/2049966/ ist die Sendung archiviert und im Wortlaut nachzulesen.


Blogger

Peter J. König - Redakteur des Blogs http://www.rezensionen.co/ - schreibt: "Mittlerweile hat die Geschichte den Mantel des Vergessens über diese politisch fragwürdigen Geschehnisse ausgebreitet. Nur die Archive vermitteln noch den damaligen Sachverhalt. Allein das Buch von Stefanie Waske, das sehr genau und anschaulich diese Vorgänge, die bestimmt kein Ruhmesblatt für die christlichen Parteien CDU und CSU aufzeigen, gibt dem politisch Interessierten noch dankenswerter Weise die Chance, Zeitgeschichte in der noch jungen Parteiendemokratie zu erfahren." [mehr lesen]

 

Die Tageszeitung

Wolfgang Gast - Redakteur der taz - reagiert mit Ironie auf mein Buch "Nach Lektüre vernichten". Er empfiehlt den Lesern: "Sie trauen Ihrem staatlichen Geheimdienst nicht mehr? Der klandestine Verein liefert nicht länger die erwarteten Ergebnisse? Sie müssen sogar fürchten, die Schlapphüte sind zum politischen Gegner übergelaufen? Da hilft wohl nur: Gründen Sie Ihren eigenen Dienst!"[mehr lesen]

Die Braunschweiger Zeitung

Beate Hornack - Redakteurin der Braunschweiger Zeitung findet: "Geheimdienste sind Vertrauenssache. Und so ist es auch wenig erstaunlich, dass Regierungen bei Amtsantritt Personen auswechseln. Dass aber eine in die Opposition verbannte Partei ihren eigenen Geheimdienst gründet, um gegen eine demokratisch gewählte Regierung zu agieren, ist in der Geschichte der Bundesrepublik – hoffentlich – ein einmaliger Vorgang." [mehr lesen]

DIE WELT

Thorsten Krauel - Chefkommentaror der "Welt" rezensiert mein Buch: "Für ihr Buch "Nach Lektüre vernichten" hat Stefanie Waske die verbliebenen Quellen in der Konrad-Adenauer-Stiftung und anderen Orten eingesehen und mit den Stasi-Hinterlassenschaften verglichen, ohne allzu aktengläubig zu sein." Er bemerkt zum Entstehen des Dienstes: "In einer derart aufgeheizten Atmosphäre war ein Privatgeheimdienst zwar rechtlich völlig indiskutabel, aber politisch keine abwegige Idee." [mehr lesen]

Täglicher Anzeiger Holzminden

Redakteur Frank Müntefering schreibt: "In ihrem neuen Buch „Nach Lektüre vernichten“ präsentiert sie die Ergebnisse von sieben Jahren Recherche und Arbeit in den Archiven (der TAH berichtete). Die Art und Weise, wie sie ihre Forschungsergebnisse dem Leser vorstellt, liest sich manchmal wie ein Kriminalroman. Sie beschreibt nicht nur faktisch und sachlich genau die Vorgänge. Sie zeichnet lebhafte Bilder von den Akteuren, versucht Motive darzustellen und beschäftigt sich auch mit den Schicksalen der handelnden Personen. Treffsicher beschreibt sie die Situation im damals geteilten Deutschland. Die Angst vor den Roten treibt die Christdemokraten an, die Angst, dass Willy Brandt und Genossen, von denen einige wie Herbert Wehner eine kommunistische Vergangenheit haben, die Bundesrepublik an die Sowjetunion ausliefern würden." [mehr lesen]

NDR

Wer waren die Menschen, die sich 1969 entschlossen, einen eigenen Nachrichtendienst für CDU und CSU zu gründen? Wie wurde der Dienst finanziert? Dazu gibt es nun ein Interview mit mir und der NDR-Redakteurin Natascha Freundel. http://www.ndr.de/ndrkultur/audio150055.html
Quelle: NDR Kultur - 26.02.2013 19:03 Uhr Autor/in: Freundel, Natascha

ZEIT-Artikel "Die Verschwörung gegen Brandt" vom 29. November 2012


Deutschlandradio Kultur, 29. November 2012

"Das fügt sich wie ein Mosaikstein in ein Gesamtbild"

Ex-SPD-Wahlkampfleiter über eine konservative Verschwörung gegen Willy Brandt

Dass konservative Kreise in Deutschland Anfang der 70er-Jahre einen eigenen Geheimdienst gründeten, um sozialdemokratische Politiker zu bespitzeln und deren neue Ostpolitik zu bekämpfen, wundert Albrecht Müller, Planungschef im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt, nicht."Es überrascht mich nicht, dass es so etwas gab. Es fügt sich eher wie ein Mosaikstein ein in ein Gesamtbild", sagte er im Deutschlandradio Kultur zu den Forschungen der Politikwissenschaftlerin Stefanie Waske, die diese in der aktuellen Ausgabe des "Zeit Magazins" publiziert hat.




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